Moeraki-Kemu ist ein strategisches Brettspiel, das 2010 beim Hippodice-Spieleautorenwettbewerb mit dem Sonderpreis „bestes Zwei-Personenspiel“ ausgezeichnet wurde. Die Spielregeln sind grafisch exzellent gestaltet und äußerst übersichtlich. Es werden drei Spielvarianten beschrieben, die die Spieler langsam mit dem Spiel vertraut machen.
Das Spielfeld besteht aus 57 Mulden, die ein Raster ergeben. Ein quadratisches Strandfeld wird jeweils von vier Mulden umgeben. Am Rand des Spielfeldes sind die dreieckigen Pendants zu finden. Im Zentrum des Spielfeldes ist ein weißer Kreis gezeichnet. Hierbei handelt es sich um den heiligen Boden (Marae). Am Anfang eines Spieles werden Moeraki-Kugeln in diesem Kreis platziert. Die Aufgabe der Spieler besteht darin, Strandabschnitte zu erobern oder Linien zu schaffen, indem sie ihre Kugeln in die Mulden setzen. Die Bedingungen für einen Sieg sind von der Spielvariante abhängig.
Die Spielvarianten
1.Tahuna (Strand)
Der Spieler, der als erstes mit vier Kugeln einen einen Strandabschnitt umschließt, gewinnt.
2.Awa (Fluss)
Der Spieler, der als erstes eine Diagonale, bestehend aus seinen Kugeln, von einem Spielfeldrand zum anderen Spielfeldrand bildet oder eine Diagonale von Spielfeldrand zum Kreis legt, gewinnt.
3.Ara (Weg)
Der Spieler, der mit seinen Kugeln zwei senkrechte oder zwei waagerechten 4er-Reihen belegt, gewinnt.
Im Einsteigerspiel kommen diese drei Varianten zum Einsatz. Ein Unentschieden ist möglich. Im Basisspiel werden nun auch die Stammesplättchen verwendet. Des Weiteren kommt eine zusätzliche Siegbedingung hinzu. Mit den Stammesplättchen werden eroberte Strandfelder gekennzeichnet. Umgeben vier Kugeln ein Strandfeld, wird dieses von dem Spieler erobert, der die meisten Kugeln um das Strandfeld platziert hat.
4.Marae (Heiliger Boden)
Haben die Spieler die gesamten Mulden des heiligen Bodens eingenommen, werden die gesetzten Stammesplätchen eines jeden Spielers gezählt. Der Spieler, der die meisten Punkte hat, gewinnt.
5. Meisterspiel
Für fortgeschrittene Spieler besteht die Möglichkeit mit Kriegern (Tane) in das Spielgeschehen einzugreifen. Darf ein Spieler ein Stammesplättchen legen, kann er stattdessen auch einen Krieger platzieren. Alle Stammesplättchen, die sich in Blickrichtung des Kriegers befinden, werden beseitigt. Während des gesamten restlichen Spieles gelten diese Strandabschnitte als verbrannte Erde. Die Belegung ist untersagt.
Fazit
Das Spiel zeichnet eine ganz besondere Leichtigkeit aus. Die Regeln sind leicht verständlich und es gibt verschiedene Schwierigkeitsstufen. Die Einsteigerversion eignet sich hervorragend, um sich mit den Siegbedingungen vertraut zu machen. Deutlich schwieriger ist dann die Basisversion. Hier müssen bereits die gegnerischen Stammesplättchen beobachtet werden. Bis zum Schluss kann ein scheinbar sicherer Sieg noch verloren gehen. Das Meisterspiel bildet schließlich den Höhepunkt taktischer Möglichkeiten aber auch der Spannung im Spiel.