Gesellschaftsspiele haben gerade in den letzten beiden Jahren aufgrund der Pandemie Hochkonjunktur gefeiert. So zeigt es auch die Statistik bezüglich der Umsätze derartiger Spiele. Laut Statistik hatte man 2020 im Vergleich zum Vorjahr ganze 124 Millionen Euro mehr Umsatz generieren können. Ein massiver Anstieg, wenn man bedenkt, dass die Jahre zuvor eher kleinere Sprünge gemacht worden sind. Die Zahlen für das Jahr 2021 werden sich wohl aller Voraussicht nach dem Vorjahr anpassen. Vor allem das Spiel des Jahres genießt eine besondere Aufmerksamkeit in der Spielebranche. Ergo sind alle Spielehersteller darauf bedacht, einmal ein derartig beliebtes Spiel auf den Markt zu bringen. Für einen Entwickler könnte diese Ehrung den Durchbruch bedeuten. Somit würde sich das Spiel mit Spiel-Giganten wie Codenames, Siedler von Catan oder Dominion einreihen.
Spiele des Jahres:
Colt Express (2015)
Codenames (2016)
Kingdomino (2017)
Azul (2018)
Just One (2019)
Pictures (2020)
MicroMacro: Crime City (2021)
Obwohl diese Spiele bereits vor einigen Jahren zum „Spiel des Jahres“ gekürt worden sind, sind diese noch heute Bestseller in den Spielwarenläden. Doch Gesellschaftsspiele beinhalten nicht nur Brettspiele. Alle Spiele, die in geselliger Runde gespielt werden können, fallen unter die Kategorie der Gesellschaftsspiele. Somit würden auch Würfelspiele und Kartenspiele in diese Kategorie fallen. Doch was war das erste Spiel und wie nahm die Evolution der Gesellschaftsspiele ihren Lauf?
Historische Entwicklung der Brettspiele
Gesellschaftsspiele wie sie auf dem Online-Portal gesellschaftsspiele.de zu finden sind, gibt es in Hülle und Fülle. Egal ob für Erwachsende, Kinder oder für die ganze Familie, Spiele sind mit der Zeit qualitativ und quantitativ immer hochwertiger geworden. Demnach stehen den Menschen zu jedem Anlass passende Spielalternativen zur Verfügung. Ob ein geselliges Würfelspiel wie Kniffel, ein Kartenspiel wie UNO für unterwegs oder ein Brettspiel wie Monopoly für einen langen Spieleabend, den Möglichkeiten sind mittlerweile keine Grenzen gesetzt. Doch wie sahen die ersten Ansätze von Gesellschaftsspielen aus? Schließlich liegt der Ursprung von Gesellschaftsspielen viele hundert oder gar tausend Jahre zurück. Laut der gängigen Meinung sind viele Menschen der Meinung, dass Schach das älteste Brettspiel aller Zeiten ist. Doch weit gefehlt. Zwar ist die Erfindung des Schachs nicht in Gänze geklärt, jedoch kann der Ursprung auf das 6.Jahrhundert geschätzt werden. Herkunftsland ist im Übrigen Persien gewesen. Erst im Mittelalter erreichte Schach auch europäisches Territorium. Heutzutage zählt Schach zu den Evergreens im Bereich der Brettspiele.
Generell scheint der asiatische Raum Geburtsstätte der meisten Brettspiele zu sein. So zeigten Ausgrabungen in der Stadt Ur im Irak, dass bereits im Jahr 2600 vor Christus Brettspiele existiert haben. Kaum vorstellbar, dass vor 4.622 Jahren bereits Brettspiele von Menschen genutzt worden sind. In diesem Fall handelt es sich um das sogenannte „Königliche Spiel von Ur“. Das Spiel, welches mehrfach geborgen werden konnte, ist ein Würfelbrettspiel, welches somit vor tausenden von Jahren in Mesopotamien gespielt worden ist.
Würfelspiele im antiken Rom weit verbreitet
Nicht zuletzt aufgrund des bekannten Zitates „alea iacta est (zu Deutsch: Die Würfel sind gefallen) von Julius Cäsar, verbinden viele Würfelspiele mit dem antiken Rom. Diese Annahme ist gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt, denn in der römischen Antike waren Würfelspiele weit verbreitet. Sogar in der Bibel wird das Würfelspiel bei der Kreuzigung Jesus erwähnt. So spielten nämlich die römischen Soldaten um das Gewand von Jesus. Aber auch in anderen Ländern wie Ägypten, Griechenland oder Indien waren Würfelspiele bereits seit Ewigkeiten bekannt und bereits beliebt.
Kartenspiele wesentlich jünger als der Rest
Im Vergleich zu den Brettspielen und dem Würfeln, entwickelte sich das Kartenspielen zeithistorisch gesehen wesentlich später. Bei den meisten Kartenspielen spielt Glück eine übergeordnete Rolle. Dies fand wohl auch in der mittelalterlichen Epoche großen Anklang. Heute weiß man, dass das Kartenspiel seinen Ursprung in Ostasien hat. Man terminiert die Erfindung auf das 12.Jahrhundert und sieht China und Korea als Ursprungsland. Nach Europa kam das Kartenspiel erst ab dem 14.Jahrhundert, also ganze 200 Jahre später. Das beliebte Kartenspiel SKAT ist jedoch eine deutsche Erfindung. Zwischen 1810 und 1817 entwickelte man das Spiel in Altenburg, Thüringen. Aus diesem Grund ist das thüringische Altenburg immer noch die Skatstadt schlechthin.