In der heutigen, oftmals schnelllebigen und von Unsicherheiten und Krisen geplagten Welt ist es unglaublich wichtig, die eigenen Finanzen stets im Überblick zu behalten. Die Kontrolle über die zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln zu bewahren, kann gar nicht früh genug vermittelt werden. Es ist nämlich etwas völlig anderes, wenn man beispielsweise im Casino mit 300 Bonus spielt oder ob man sein eigenes Geld einsetzt. Viele Eltern sind sich der Wichtigkeit der Weitergabe ihres Wissens über den Umgang mit dem eigenen Geld glücklicherweise voll und ganz bewusst. Für sie stellt sich vielmehr eine ganz andere Frage.
Für diese Eltern stehen besonders zwei Punkte im Vordergrund. Sie fragen sich, wie man den eigenen Nachwuchs an dieses Thema heranführt und ab welchem Alter man dies tun sollte. Wie wir aus dem Sprachbereich bereits wissen, lernen Kinder ziemlich schnell. Werte wie Verantwortung für den Umgang mit Dingen, welche einem selbst gehören (Geld oder andere Wertgegenstände) kann man im frühen Kindesalter vermitteln. Dies geschieht wie so vieles andere in diesem Alter auch auf spielerische Art. Wichtige kleine Helfer, die wahre Wunder vollbringen, können Brettspiele sein. Mit diesen drei Brettspielen lernen Ihre Jüngsten den Bezug und Umgang mit Geld stressfrei und ohne nervenaufreibende Gespräche.
Der Klassiker schlechthin – Monopoly
Monopoly gehört vermutlich zu den klassischsten Spielen, bei denen Geld und der Umgang mit diesem im Mittelpunkt steht. Der Name des Spiels kommt aus dem Englischen und bedeutet Monopol. Damit ist auch direkt das Ziel des Spiels definiert, denn man muss als Spieler ein Immobilienmonopol errichten. Das Spiel hat eine Altersfreigabe von acht Jahren, es gibt jedoch auch mit Monopoly Junior eine spezielle Kinderversion dieses weltberühmten Brettspiels. Diese Juniorversion hat eine Altersfreigabe von fünf bis acht Jahren und ist für zwei bis vier Spieler ausgelegt. Keinesfalls sollten Kinder unter drei Jahren an das Spiel gelangen, da Kleinteile enthalten sind.
Monopoly gehört jedoch nicht nur zu den erfolgreichsten Brettspielen der Welt, sondern ist gleichzeitig auch eines der ältesten. Die Geschichte von Monopoly kann bis ins Jahr 1904 zurückverfolgt werden, wo erstmals ein Patent auf ein Spiel namens „The Landlord’s Game“ eingereicht wurde. Bei Monopoly wird mit fiktivem Geld gespielt und jeder Spieler setzt seine Spielfigur gemäß der Anzahl der gewürfelten Augen in Bewegung. Landet die Figur auf einer Straße, einem Bahnhof etc. und es gibt noch keinen Besitzer dieses Grundstücks, dann kann dieses gekauft werden. Landen nun die anderen Spieler auf dem gekauften Grundstück, dann müssen diese Miete bezahlen.
Finanzbildung vom Experten – W2 Finanz-ABC
Bei vielen Erwachsenen löst der Name der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) bereits Unbehagen aus. Dass es in Deutschland ein Defizit im Erlernen vom Umgang mit Geld gibt, ist nicht erst seit 2015 bekannt, als die Kölner Schülerin Naina eine Tweet verfasste, welcher die gesamte Bundesrepublik wachrüttelte. Bei der Schufa beobachtete man den Trend, dass gerade junge Menschen Probleme mit den eigenen Finanzen haben, mit großer Sorge. Es musste etwas geschehen, fanden sie, und begannen damit, ein Brettspiel zu entwickeln, welches genau hier ansetzt. Im Jahre 2017 begann bereits die erste Erprobungsphase des auf den Namen Finanz-ABC getauften Spiels.
Zwei Jahre später wurde die dritte Erprobungsphase erfolgreich abgeschlossen und das Spiel konnte veröffentlicht werden. Finanz-ABC wird genau wie Monopoly mit Würfeln, Karten und Figuren gespielt, die auf einem Brett umherbewegt werden. Die Anzahl der Spieler ist mit zwei und bis zu sechs variabel gestaltet. Dazu kommt, dass Finanz-ABC auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen gespielt werden kann. Bei diesem Brettspiel lernen die Spieler alle möglichen Begriffe aus der Finanzwelt wie etwa Konto, Arbeit, Handy oder Wohnung kennen. Gespielt wird Finanz-ABC nach einem Frage-Antwort-Schema, wobei die Spieler wichtige Informationen über diese Themen erhalten und gleichzeitig lernen, Probleme zu lösen.
Monetto – Das Spiel rund ums Geld
Mit dem deutschen Institut für Erwachsenenbildung hat sich eine weitere staatliche Behörde mit dem Thema der unzureichenden finanziellen Bildung hierzulande beschäftigt. Abhilfe soll das Brettspiel mit dem spannenden Namen Monetto schaffen. Monetto ist so gestaltet, dass es nicht nur von Erwachsenen, sondern bereits von Jugendlichen ab einem Alter von 14 Jahren gespielt werden kann. Was Monetto so interessant macht, ist, dass die zwei bis sechs Spieler hier mit einem gewöhnlichen Alltagszenario konfrontiert werden. Im Zentrum des Brettspiels steht die imaginäre Familie Müller, welche in einer Kleinstadt namens Maisenbohn irgendwo in Deutschland lebt.
Jedes Familienmitglied einschließlich der Großeltern möchte seine Finanzen in den Griff bekommen und genau hier sind die Spieler gefragt. Monetto wird mit ganzen 999 Karten gespielt und berührt sämtliche Bereiche des finanziellen Lebens. Vom Geld sowie dem Zahlungsverkehr geht es etwa über das Leihen von Geld, das Anhäufen von Schulden bis hin zu einer Einnahmen-Ausgabenbilanz. Aber auch die Themen Online Händler und Online Banking werden beim Spielen berührt. Sogar mit eher negativ angehauchte Themen wie etwa Versicherungen, Steuern, Arbeitslosenhilfe oder Altersvorsorge werden die Spieler im Leben der Familie Müller auffinden und beim Spielen herausfinden, was sich hinter ihnen verbirgt.