Schach und Poker scheinen auf den ersten Blick zwei diametral entgegengesetzte Spiele zu sein. Allein schon die Tatsache, dass es sich bei einem um ein Brettspiel und beim anderen um ein Kartenspiel handelt, die völlig unterschiedliche Regeln aufweisen. Nichtsdestotrotz hat sich unter Schachgroßmeistern ein Trend gezeigt, auch dem Pokerspiel eine Chance zu geben. Basierend darauf, dass viele von ihnen mittlerweile sehr erfolgreich in beiden Spielen agieren, hat man die Gemeinsamkeiten näher untersucht. Es stellt sich heraus, dass die Herangehensweise und Strategie beim Spielen viele Ähnlichkeiten aufweisen. Was genau dahinter steckt, sehen wir uns an.
Schach künftig auch im Casino zu finden?
Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen Schach und Poker ist der Einsatz von Geld. Selbst auf Turnieren geht es beim Schach nur um ein Preisgeld, ein eigener Einsatz wird jedoch nicht fällig. Poker ist hingegen ein traditionelles Glücksspiel, das einen Einsatz erfordert. Egal, ob im Online Casino oder bei Turnieren, man kauft sich als Spieler mittels Token quasi ins Spiel ein und benötigt eigene finanzielle Mittel. In einem Bonus ohne Einzahlung Casino kann man zwar zunächst auch auf Kosten des Hauses spielen, doch ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass klassisches Schach jemals in den virtuellen geschweige denn lokalen Spielhallen aufgenommen wird.
Preisgelder erhöhen beim Schach den Druck enorm
Denkt man an Schach, hat man zwei professionelle Spieler vor Augen, die langsam und bedacht ihre strategisch geplanten Züge umsetzen, was meist eine Weile dauern kann. Während Pokerspieler gerne hoch pokern und dafür auch ihr eigen Hab und Gut einsetzen, umfasst das Spiel um Geld für Schachspieler einen ganz neuen Faktor, mit dem man erst einmal umgehen können muss.
Diese Tatsache führt auch dazu, dass es bei Schachturnieren in der Regel nur um geringere Preisgelder geht. Diese werden vom Veranstalter bereitgestellt und erfolgen nicht aus eigener Tasche der Spieler. Da durch die geringen Preisgelder, die natürlich nur an die Sieger gehen, sich eine Schachkarriere aber nicht groß auszahlt, widmen sich mehr und mehr Profis dem Pokerspiel. Bei diesem kann immerhin wesentlich schneller und öfter etwas gewonnen werden und auch die Preise fallen höher aus. Warum die Chancen für Schachspieler beim Poker gut stehen, wollen wir uns als Nächstes ansehen.
Viele identische Fähigkeiten bei Schach und Poker erforderlich
Sowohl beim Schach als auch beim Poker geht es darum, den Gegner auszutricksen und an der Nase herumzuführen, um den entscheidenden Schritt zum Sieg zu machen. Damit dies möglich ist, soll es eine gute Strategie geben, die hohe Konzentration und gute Planung erfordert. Züge müssen in beiden Spielen antizipiert werden, um erfolgreich zu sein. Man muss das Spiel seines Konkurrenten durchblicken und verstehen können sowie sich an diesen anpassen. Das verlangt gleichzeitig auch eine gewisse Geduld, die sich früher oder später als erfolgreich umsetzen kann.
Man sagt, dass die ersten Spielzüge beim Schach genau wie beim Preflop und dem Flop beim Poker ziemlich simpel und vorhersehbar sind. Taktische Überlegenheit der Gegenpartei wird dann bei beiden Spielen im späteren Verlauf benötigt, wo es ums Ganze geht. Beim Poker wären das die Runden des Turns und dem River.
Pokerspieler sind keineswegs gleichermaßen erfolgreich beim Schach
Lustigerweise ziehen Schachspieler mit gewissen strategischen Vorteilen ins Pokerspiel und können dadurch von Anfang an im Spiel triumphieren. Andersherum lässt sich dies jedoch nicht bestätigen, da Schach dann doch ein etwas komplexeres Spiel ist, das mehr Übung braucht. Ein wichtiges Stichwort ist in diesem Fall die Varianz. Damit bezeichnet man die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns im Vergleich zum Risiko eines Verlustes. Beim Poker ist diese wesentlich niedriger, was bedeutet, dass selbst ein ungeübter Pokerspieler mal das Glück haben kann, gegen einen Pokerprofi zu gewinnen.
Beim Schach ist das hingegen eher unwahrscheinlich. Hier kennt man als Spieler seine eigenen Stärken und Schwächen und auch die der Gegner. Es kommt im Spiel nicht auf Glück, sondern auch Können an, weshalb es beinahe unmöglich ist, einen Profi in seinem starken Bereich zu schlagen. Dafür muss schon hohe Unachtsamkeit vorhanden sein, und das ist etwas, was beim Schach keinen Zutritt erhält.
Fazit: Schachspieler können mit Fähigkeiten punkten, benötigen aber ebenfalls den gewissen Hauch von Glück
Um eines festzuhalten, muss gesagt werden, dass auch Schachgroßmeister nicht automatisch das goldene Ticket auf Pokerturnieren erhalten und ohne die gewisse Glücksportion wohl auch keine besseren Chancen als andere haben. Nichtsdestotrotz können ihre Fähigkeiten der Konzentration und des Voraussehens der nächsten Spielzüge wesentlich dazu beitragen, erfolgreich ins Pokerspiel einzusteigen. Dies haben schon so einige Schachgroßmeister wie zum Beispiel Jennifer Shahade, Hikaru Nakamura und Jeff Sarwer beweisen können. Alle drei finden sich auf der Weltrangliste der professionellen Schachspieler und haben auch beim Poker ihr Händchen beweisen können.
Falls auch Sie leidenschaftlicher Schachspieler sind, sollen Sie das mit dem Poker vielleicht mal ausprobieren. Möglicherweise kann man ergänzend sogar noch etwas lernen und Spielstrategien übertragen. Mit ruhigem Händchen und cleverem Köpfchen kann man in beiden Spielen viel erreichen!