Geschick, Köpfchen und ein bisschen Glück gehören zu fast jedem Spiel dazu. Das gilt auch im Casino. Die einstigen Hochburgen des europäischen Adels und der betuchten Gesellschaft hatten zwar im 20. Jahrhundert nicht immer den besten Ruf, doch das hat sich längst wieder geändert. Für die europäischen Spitzenhäuser galt das eh nie. Stilvolle Eleganz, illustre Geschichte und prominente Fans haben den Glamour stets am Leben erhalten.
Dazu gehört auch das älteste Casino Europas, die deutsche Spielbank Baden-Baden. Die ersten Spieltische standen ab dem Jahr 1801 im ehemaligen Jesuitenkolleg, doch schon 1824 zog das Casino ins Kurhaus um, wo es noch heute angesiedelt ist. In den von einem Pariser Innenarchitekten entworfenen Sälen spielten der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski, der Schah von Persien sowie der Herzog und die Herzogin von Windsor. Hollywood war durch Kirk Douglas und Marlene Dietrich vertreten, die die Spielbank Baden-Baden als schönstes Casino der Welt rühmte.
Unverkennbar vor allem für Film-Fans ist auch das Casino de Monte Carlo. James Bond alias 007, der in seinen Abenteuern eine Schwäche für schöne Frauen, Martinis, Baccarat sowie jüngst auch Poker hat, schlenderte hier mehrfach im korrekten Abendanzug an die Spieltische. Das Interieur des in einem Belle-Epoque-Palais untergebrachten Casinos wurde vom Bauherrn der Pariser Oper entworfen. Fresken, Skulpturen, Gemälde und antikes Mobiliar machen den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis auch für Nichtspieler.
Klein, aber fein und dabei realitv unbekannt ist das Hippodrome Casino in London. Das Gebäude wurde 1900 für Zirkus- und Theatervorführungen erbaut und bietet heute außer einem Casino mit 325 Sitzplätzen auch Bars, ein preisgekröntes Restaurant sowie einen Musikraum, und das mitten im Parlamentsviertel Westminster.
Vielfältiges Entertainment bieten inzwischen auch die immer populärer werdenden Casinos auf Kreuzfahrtschiffen. Exklusive Räume, Shows und mehr sorgen in den schwimmenden Hotelpalästen für Unterhaltung.
Mindestens ebenso berühmt für ihre Shows sind etliche der berühmtesten Resorts von Las Vegas. Wer die Glitzermetropole in der Wüste Nevadas besucht, hat das ganze Jahr über die Qual der Wahl. Zu den berühmtesten gehört „Caesar’s Palace“. In dem 1962 eröffneten Resort-Casino geben sich die Stars die Klinke in die Hand, um im dazu gehörigen Theater Colosseum aufzutreten. Rod Stewart, Sting, Morrissey und Dionne Warwick stehen in diesem Jahr auf der Liste. Celine Dion, die 2003 einen langjährigen Vertrag im Colosseum antrat, ist mittlerweile Rekordhalterin, was die Dauer und Zahl der Konzerte anbelangt.
Um die Besucher zu unterhalten, hat das „Venetian Hotel und Resort“ in Las Vegas die italienische Lagunenstadt in die Wüste geholt. Rialto-Brücke, Dogenpalast, Canale Grande samt Gondeln und Campanile versetzen die Gäste in der Fantasie nach Italien.
Wem das Original mehr zusagt, der findet im echten Venezia nicht nur den Geburtsort der europäischen Casinos, sondern eines der schönsten Häuser der Welt. Legendär ist der Maskenball im alljährlichen Karneval, doch der Renaissance-Palazzo aus dem 15./16. Jahrhundert ist das ganze Jahr über einen Besuch wert.
Das gilt wie für die anderen Edelcasinos mittlerweile selbst, wenn man nicht blaublütig ist oder dem Geldadel angehört. Die Türen stehen allen Gästen offen, die sich an die Kleiderordnung und die Etikette halten. Dann wird der Besuch zum reinsten Spiel.