Die Tradition der Brett- und Gesellschaftsspiele reicht viele Jahrhunderte zurück. Es existieren Aufzeichnungen, dass bereits etwa 2600 v. Chr. das Königliche Spiel von Ur als Gesellschaftsspiel zum Zeitvertreib genutzt wurde. Spielte man jedoch früher noch mit einfachen Spielmaterialien wie beispielsweise Kieselsteinen, Muscheln oder Stöcken auf einem im sandigen Boden aufgezeichneten Spielbrett, so findet man mittlerweile ein riesiges Sammelsurium an spannenden und ideenreichen Spielen. Die Spielbretter der heutigen Zeit bestehen größtenteils aus liebevoll gestalteter Pappe und als Spielsteine dienen bunte, kunstvoll gestaltete Formen aus Plastik oder Holz.
Für jedes Alter das passende Spiel
Ob Kindergartenkind oder Rentner – inzwischen findet man für jedes Alter ein passendes Gesellschaftsspiel und die Branche erfährt gerade eine Renaissance. Brettspiele zu spielen ist für die Jüngsten eine ideale Möglichkeit um motorische Fähigkeiten zu entwickeln, Konzentration und Geduld sowie die Beobachtungsgabe zu üben und das Wissen zu erweitern. Das gemeinsame Spielen fördert zudem die soziale Kompetenz, denn auch Verlieren will gelernt sein und ist nicht immer leicht. Idealerweise gehen Eltern, Großeltern und andere Mitspieler mit gutem Beispiel voran. Für allzu schlechte Verlierer, die erst noch üben müssen wie man Niederlagen wegsteckt, eignen sich kooperative Brettspiele, bei denen man im Team gewinnt oder verliert. Mit dem richtigen Teammitglied an der Seite wird die ‚Schlappe‘ zum Kinderspiel.
Als Einsteigerspiele gibt es Brettspiele für Kinder von zwei bis etwa fünf Jahren. Hier lernen die Kleinen zunächst die Grundlagen des Spielens. Vom Konzept her sind sie in den meisten Fällen sehr ähnlich aufgebaut. Der Nachwuchs lernt zu würfeln und anschließend die Punkte abzulesen, Karten zu halten, abzuwarten bis man an der Reihe ist, Regeln zu befolgen, logisch zu denken, Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen. Spiele für diese Altersklasse haben meist einfache und leicht verständliche Spielregeln, die dem Kind ermöglichen, nach einigen Spielrunden auch ohne Hilfe eines Erwachsenen selbstständig zu spielen. Auf der anderen Seite stehen die Brettspiele für Erwachsene. Irgendwo dazwischen ordnen sich die Familienbrettspiele im Schwierigkeitsgrad an.
Gesellschaftsspiele fördern kognitive und sensorische Fähigkeiten
Für die meisten Erwachsenen und Rentner bedeutet das Spielen von Gesellschaftsspielen in erster Linie ‚gemeinsam verbrachte Zeit‘. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der für ausreichend Spielzeit spricht, ist aber, dass sich mit zunehmendem Alter auch die sensorischen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten nachteilig verändern. Ein Spieleabend mit Partner, Familie und Freunden hält nicht nur das Gehirn auf Trab, sondern fordert und fördert zudem auch noch die Mobilität. Wer in seinem näheren Umfeld keinen geeigneten Spielpartner findet, kann sich in sozialen Einrichtungen der Städte und Gemeinden informieren, denn diese bieten häufig im wöchentlichen oder monatlichen Rhythmus Spieletage bzw. -abende an. Hier trifft man Gleichgesinnte, findet Ablenkung und kann Kontakte knüpfen.
Brettspiele nutzen der sozialen Kompetenz
Durch die zunehmende Digitalisierung rückten Gesellschaftsspiele in den letzten Jahrzehnten ein wenig in den Hintergrund. Allerdings ist inzwischen vielen bewusst, dass man neben dem Aufenthalt in der virtuellen Onlinewelt die sozialen Kontakte im echten Leben nicht vernachlässigen sollte. Gesellschaftsspiele sind die perfekte Alternative zur digitalen Welt. Hat man die richtigen Brettspiele parat, so ist es relativ leicht, Kinder, Erwachsene, ja selbst Teenies und Jugendliche zusammen an den Spieltisch zu bringen und sie für einen Familien-Spieleabend zu begeistern.
Das sollte man bei der Spielauswahl beachten
Es gibt wichtige Kriterien, die das perfekte Familienspiel ausmachen. Zum einen sollten alle Beteiligten gleiche Chancen haben und selbst die Kleinsten sollten die Möglichkeit bekommen, das Spiel zu gewinnen. Zum anderen muss das Regelwerk verständlich und an das Alter des jüngsten Mitglieds der Spielrunde angepasst sein. Perfekt, wenn das Gesellschaftsspiel neben jeder Menge Spielspaß auch noch positive Lerneffekte mit sich bringt. Der aktuelle Spiele-Trend geht dahin, dass neben dem Vergnügen auch die Kreativität und Logik nicht zu kurz kommen.
Einmal im Jahr werden die innovativsten Spielideen von einer Fachjury für den Kritikerpreis „Spiel des Jahres“ vorgeschlagen. Jeweils drei der Vorschläge nominieren sich für die endgültige Abstimmung, wobei jeweils ein ‚Spiel des Jahres‘, ein ‚Kennerspiel des Jahres‘ und ein ‚Kinderspiel des Jahres‘ gewählt wird. Die Preisvergabe erfolgt im jährlichen Rhythmus über den Spiel des Jahres e.V..
Weiterführende Links
- Hier berichten wir über Wissensspiele